29. September 2016

Geoparc de Percé – ein Indoorspielplatz der besonderen Art

Am 22. Juni öffnete der der Geoparc de Percé im Kanadischen Quebec die Tore des neuen Indoor-Spielplatzes: Eine riesige, dreidimensionale Netzlandschaft in Form einer Wasserwelt! Die Idee für das Design, welches aus der Feder der Architekten Groupe BC2 aus Montreal stammt und in Zusammenarbeit mit der Berliner Seilfabrik umgesetzt werden konnte, war es, die umliegenden geografischen Begebenheiten nachzubilden. Da sich der Ort Percé direkt an der Ostküste Kanadas befindet, wo das Landschaftsbild von massiven Steilküsten und beeindruckenden Fels-Inseln geprägt wird, ist eine demensprechend abwechslungsreiche und einzigartige Netzlandschaft entstanden.

Zwei schwarze Flächennetze, die über die ganze Fläche des Raumes gespannt sind, teilen den Raum in drei Ebenen und lassen oben den Himmel, in der Mitte die Meereswelt und ganz unten den Meeresboden entstehen. Verbunden werden die drei Ebenen durch drei kegelförmige Netztrichter, die stark an die großen Felsbrocken, welche vor der Küste von Percé aus dem Wasser ragen erinnern. Über die Trichter kann vom „Himmel“ in die Unterwasserwelt bis auf den Meeresgrund geklettert werden. Wer gerne schnell von ganz oben nach ganz unten möchte, kann über eine Tunnelrutsche direkt auf den Grund rutschen. Zwischen mittlerer Ebene und Meeresboden befinden sich zudem Kletterseile, die an Unterwasserpflanzen erinnern. Auf der obersten Ebene sind Hängematten direkt unter der Decke angebracht. Hier können sich die Kinder hineinlegen und das Schweben in der Luft leibhaftig erfahren.

Der Grund für eine Kletterlandschaft, die beinahe ausschließlich aus Seil besteht lag in der Intention des Auftraggebers. Der Geoparc wollte unbedingt die Illusion, über das Wasser zu laufen, wahr werden lassen. Die Maschen des Flächennetzes sind dabei so geschaffen, dass dies möglich wird, jedoch gleichzeitig eine angemessene Herausforderung für die Kinder gegeben ist.

Herausforderungen gab es auch bei der Umsetzung der Kletterlandschaft. „Geschlossene Räume sind oftmals eine besondere Herausforderung hinsichtlich der Planung, da der Raum klar vordefiniert und somit unflexibel ist“, so Anne Eckert, zuständig für Konstruktion und Entwicklung im Team der Berliner. „Dies betrifft sowohl die Passgenauigkeit der Netze, als auch deren Anschlusspunkte, die entsprechend vorhanden sein müssen“. Um die notwendige Stabilität zu gewährleisten wurden deshalb die Schraublaschen direkt am Stahlträger des Gebäudes angeschraubt.

Seit der Eröffnung sind täglich mehr als 200 Kinder auf der Netzlandschaft unterwegs. „Wir sind wirklich sehr glücklich“, sagt die Präsidentin des Geoparcs de Percé auf ICI Radio Canada, „Percé hatte bereits viel zu bieten, aber wir waren auf der Suche nach Touristenattraktionen, welche auch bei schlechtem Wetter attraktiv sind. Mit diesem Indoor-Angebot haben wir das ganze Jahr über etwas zu bieten.“