7. März 2023

Inklusiver Spielplatz für den Hasepark in Osnabrück

Der Hasepark im Osten Osnabrücks verdankt seinen Namen dem anliegenden Gewässer. Die Hase, wie die Klöckner-Hase genannt wird, fließt südlich des Stadtparks und trennt somit das Wohnbaugebiet im Norden von den Gewerbeflächen südlich des Flusses.
Die Grünanlage war als sozialer Brennpunkt bekannt und sollte 2019 umstrukturiert und in ein Naherholungsgebiet für Groß und Klein verwandelt werden. Auf knapp 15.000 m² sollte ein Großspielplatz entstehen, der stadtteilübergreifend als Ausflugsziel Familien anlockt, jedoch in der Konzeption besonders die Bedürfnisse des umliegenden Stadtteils beachten sollte. Für den neuen Spielplatz war das Thema Inklusion besonders wichtig. Für sportbegeisterte Jugendliche und Erwachsene war eine Parcours- und Calisthenics-Anlage vorgesehen. Um das Konfliktpotenzial zwischen spielenden Kindern und Spaziergänger:innen sowie Radfahrer:innen auf ein Minimum zu reduzieren, sollte zudem die Wegeführung des Parks und des Haseufers optimiert und neu strukturiert werden.

Im Hasepark gab es bereits sowohl zwei Kinderspielplätze als auch einen Bolzplatz mit Kunststoffbelag und eine asphaltierte Hockey- und Basketballfläche, die in den Großspielpatz integriert werden sollte. Dominiert wurde die Parkanlage durch einen 1999 aufgeschütteten Hügel und die zu dieser Zeit durchgeführte Bepflanzung. Die Sträucher haben sich seitdem zu einer geschlossenen Struktur entwickelt, was das Gelände schlecht einsehbar machte. Die vorhandenen Wegestrukturen sind durch fehlende Nutzung seitlich überwachsen und hatten sich optisch zu Trampelpfaden ausgebildet. Für die Planungsphase sollte es eine Bürgerbeteiligung geben, die von der Stadt Osnabrück begleitet wurde. Im ansässigen Kinder- und Jugendbüro wurde eine Kinderbeteiligung in Form einer Zukunftswerkstatt durchgeführt, um die Wünsche und Vorstellungen der Kinder für ihren neuen Spielplatz in die Planung mit einbeziehen zu können.
Es sollten unterschiedliche Spielplatzbereiche für Kleinst- und Kleinkinder sowie für Grundschulkinder und Jugendliche geschaffen werden.

Der Kleinkinderbereich ist mit Natursteinblöcken fast vollständig eingefasst und mit Spielsand befüllt. Hier können die Kleinsten die Rampe in ein Spielhäuschen (Roo) emporklettern und auf der anderen Seite wieder hinunterrutschen. Zudem bietet das Spielhaus einen Matschtisch, der Rollenspiele begünstigt sowie ein kleines drehbares Memo-Spiel. Eine doppelte Schaukel rundet den Kleinkindbereich ab. Auf der mit fugenlosem Fallschutzgummi und Fallschutzsand belegten Fläche, die den Kleinkindbereich und den Spielplatz für die größeren Kinder voneinander trennt, haben unterschiedliche Spielgeräte ihren Platz gefunden. Fünf der zwölf Spielgeräte für über Dreijährige wurden besonders inklusiv gestaltet. Die inklusiven Spielelemente wurden so angeordnet, dass keine getrennte Spielfläche entsteht, sondern Durchmischung und Kontaktsituationen gefördert werden. Auf dieser mittig angeordneten Fläche erwartet die Kinder unter anderem eine Malwand und ein Häuschen mit unterschiedlichen Spielpanels, die die motorische und auditive Entwicklung fördern. Sowohl die Malwand als auch die Spielpanels sind gut mit einem Rollstuhl zu erreichen. Des Weiteren findet sich hier eine Nestschaukel (Bowl Swing) mit niedrigem Einstieg, Trampoline und ein Rollstuhlfahrerkarussell.

Das Herzstück des Spielplatzes ist die Greenville Combi. Die größeren Kinder gelangen über das Raumnetz einer Pentagode in ein oben aufgesetztes Häuschen (Quii). Von diesem PentaQuii kann die Reise über einen Netztunnel hinüber in das gut 4 Meter hohe Baumhaus (Trii) weitergehen und von dort saust man die kurvige Röhrenrutsche hinunter. Die Sky Swing und die VIP-Swing wurden etwas abgerückt platziert. Die Sky Swing eignet sich für alle, die hoch hinaus möchten und auf der VIP-Swing ist Kommunikation und Zusammenarbeit gefragt, um die Schaukel gemeinsam in Schwung zu bringen.

Um eine zusammenhängende Spielfläche im Gesamtbereich überhaupt zu ermöglichen und den Abstand vom Straßenraum ebenso wie von der Hase und den Anwohnern zu maximieren, wurde die neue Spielfläche mittig auf dem Plateau des aufgeschütteten Hügels platziert. Die bestehenden Wege wurden an der ursprünglichen Position belassen und größtenteils erneuert. Die Fläche für die Trendsportarten Parkour und Calisthenics entstand von der Hauptspielfläche abgerückt an der Wegeverbindung, um Konfliktpotenziale zu reduzieren.

Der generalüberholte Hasepark kann sich wirklich sehen lassen. Die Kinder freuen sich besonders über ihren neuen mitgestalteten Spielplatz, der zu einem allseits beliebten Ausflugsziel für Familien mit Kindern unterschiedlichen Alters und Fähigkeiten geworden ist.